As a photographer, you work a lot with people of all genders and often in very intimate and trusting situations. A special bond is often formed during such a shoot, in which you learn a lot about yourself, but also about your models. And sometimes you are simply speechless when they tell you that so-called photographers send them "dickpics" in preparation for shoots. And sometimes you are simply silent when they talk about moments when they were harassed or even raped.
Two out of three women experience sexual harassment in their lives. Every 7th adult was affected by sexualised violence in their childhood or youth.
When my models confide in me, I often swallow and listen. I feel sad and ashamed. I am ashamed of what people do to others in order to elevate themselves and exert power. Because it's not about sexual gratification, it's about exercising power. Power over others.
The Spanish photographer Laia Abril has emphasised this very well in her project On Rape. In her research-based project, she documents the clothes that women or men wore when they were raped. She supplements it with artefacts from the history of sexualised violence and exhibits from today's environment that support or even promote toxic masculinity. The C/O Berlin has shown this exhibition in Germany.
The visit really got under your skin. As a man, you start to completely rethink your own role and behaviour.
The exhibition "What I was wearing", which is currently on display in Coburg, leaves you similarly disturbed. Twelve women have made their clothes available for this exhibition, in which they experienced sexual violence or were even raped. The exhibition - although not a photo exhibition - dispels the preconception that it was the clothes, the miniskirt, the suit or dress that caused a woman to be raped.
No, it's not the clothes that are the cause. Nor is it the nature of the violent person - it's just that he wants to exercise power. And that is his will!
There needs to be a change here, not only in the perception of these acts, but also in people's minds. Let's get started.
The exhibition "What I was wearing" is on show:
19/07 - 02/08/2024 Gelsenkirchen, 24/08 - 09/09/2024 Kleve Wasserburg Rindern, 26/08 - 09/09/2024 Bremen Police, 16/09 - 30/09/2024 Minden, 04/10 - 18/10/2024 Saarbrücken, 11/11 - 25/11/2024 Murnau, 18/11 - 29/11/2024 Munich, 25/11 - 09/12/2024 Korbach.
More about Laia Abril's exhibition "On Rape" can be found here: https://www.laiaabril.com/project/on-rape/#exhibitions
Als Fotograf arbeitet man viel mit Menschen jedes Geschlechtes und das oft in sehr intimen und vertrauensvollen Situationen. In so einem Shooting baut sich oft eine besondere Verbindung auf, in der man vieles über sich erzählt, aber auch von seinen Models erfährt. Und manchmal ist man einfach sprachlos, wenn sie erzählen, dass sogenannte Fotografen ihnen „dickpics“ zur Vorbereitung von Shootings schicken. Und manchmal ist man einfach still, wenn sie von Momenten erzählen, in denen sie belästigt oder gar vergewaltigt wurden.
Zwei von drei Frauen erleben in ihrem Leben sexuelle Belästigung. Jeder siebte Erwachsene war in seiner Kindheit oder Jugend von sexualisierter Gewalt betroffen.
Wenn sich meine Models mir anvertrauen, dann schlucke ich oft und höre zu. Ich bin traurig und schäme mich. Schäme mich, was Menschen anderen antun, um sich selbst zu erhöhen und Macht auszuleben. Denn es geht ja nicht um sexuelle Befriedigung, sondern es geht darum, Macht auszuleben. Macht über andere.
Die spanische Fotografin Laia Abril hat dies in ihrem Projekt "On Rape" sehr gut herausgearbeitet. In ihrem recherchebasierten Projekt dokumentiert sie die Kleidung, die Frauen oder Männer anhatten, als sie vergewaltigt wurden. Sie ergänzt es um Artefakte aus der Geschichte der sexualisierten Gewalt und Exponate aus dem heutigen Umfeld, die die toxische Männlichkeit unterstützen oder gar befördern. Das C/O Berlin hat diese Ausstellung in Deutschland gezeigt. Der Besuch ging im wahrsten Sinne unter die Haut. Als Mann fängt man dabei an, seine eigene Rolle und Handlungsweise komplett zu überdenken.
Ähnlich verstört lässt einen die Ausstellung „Was ich anhatte“ zurück, die derzeit in Coburg zu sehen ist. Zwölf Frauen haben für diese Ausstellung ihre Kleidungsstücke zur Verfügung gestellt, in denen sie sexuelle Gewalt erfahren haben oder vergewaltigt wurden. Die Ausstellung – wenn auch keine Fotoausstellung – räumt mit dem Vorurteil auf, dass es an der Kleidung lag, dem Minirock, dem Anzug oder Kleid, warum eine Frau vergewaltigt wurde.
Nein, es sind nicht die Kleider, die einen reizen. Es liegt auch nicht in der Natur des gewalttätigen Menschen – es liegt allein daran, dass er Macht ausüben möchte. Und das ist sein Wille!
Hier muss eine Änderung stattfinden, nicht nur in der Wahrnehmung dieser Taten, sondern auch in den Köpfen. Fangen wir an.
Die Ausstellung „Was ich anhatte“ ist zu sehen:
19.07. - 02.08.2024 Gelsenkirchen, 24.08. - 09.09.2024 Kleve Wasserburg Rindern, 26.08. - 09.09.2024 Bremen Polizei, 16.09. - 30.09.2024 Minden, 04.10. - 18.10.2024 Saarbrücken, 11.11. - 25.11.2024 Murnau, 18.11. - 29.11.2024 München, 25.11. - 09.12.2024 Korbach.
Mehr zu Laia Abrils Ausstellung „On Rape“ ist hier zu finden: https://www.laiaabril.com/project/on-rape/#exhibitions